Auch bei konventioneller Anbauweise, also bei Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, ist Kaffee praktisch rückstandsfrei. Das überaus kritische Magazin „Natur“ wollte es ganz genau wissen und hat 1985 den deutschen Kaffee penibelst durchchecken lassen. Das Ergebnis: „Der schmutzigste Kaffee (wenn man überhaupt von „schmutzig“ reden kann) war noch sauberer als der sauberste Tee. Der zweitschmutzigste Tee? dagegen war um ein vielfaches stärker mit Insektengiften verunreinigt, als sämtliche 30 getesteten Kaffeesorten zusammengenommen.“
Die Erklärung für dieses Ergebnis ist sicherlich nicht, dass im Kaffeeanbau wenig gespritzt wird. Die Gründe sind vielmehr in der Botanik der Kaffeekirsche und in der Aufbereitung zu finden. Zunächst ist die Kaffeebohne gut vor den Spritzattacken geschützt, da sie im Fruchtfleisch der Kirsche verborgen liegt. Die Rückstände die dennoch bis zu den Bohnen durchdringen, werden zum größten Teil bei den hohen Temperaturen, wie sie bei der Röstung entstehen zerstört.